Geschichtspfad – Teil 2

Der zweite Teil des Ehrenfelder Geschichtspfades beginnt an der Ecke Subbelrather Straße / Ehrenfeldgürtel beim ehemaligen Haus Herrmuth gegenüber der Zweigstelle der Sparkasse KölnBonn.

Station 17:

Haus Herrmuth

Gasthaus
Seit 1889 Gaststätte – seit 1904 im Besitz der Familie Herrmuth – Stammlokal der Beschäftigten der Rheinischen Glashütte – 1954 wurde hier die Bürgervereinigung Köln-Ehrenfeld gegründet – im Inneren die original wiederhergestellte Decke aus dem vorigen Jahrhundert – an der Fassade das Kölner und Ehrenfelder Stadtwappen – Ausleger mit Braubottich, Schaufel, Maischgabel und Schöpfkelle (Wappen der Brauer).

Station 18:

Katholische Kirche St. Anna

Katholische Kirche St. Anna, Christine-Teusch-Platz

1907/08 als dreischiffige neuromanische Basilika von A. Nöcker gebaut – nach der Kriegszerstörung 1956 als Hallenbau wiederaufgebaut nach Plänen von Dominikus und Gottfried Böhm – 1977/78 neue Verkleidung – Innenraum gestaltet von den Architekten Rudolf Schwarz und Elmar Hillebrand – Turmhöhe 56 m – großes Ostfenster ausgestaltet als „Himmlisches Jerusalem“ von Heinz Bielefeld und Rolf Link.

Station 19:

Israelitisches Asyl, Köln – Ehrenfeld Ottostraße 85

1908 als Asyl für Altersschwache und Sieche sowie als Krankenhaus von Mitgliedern der jüdischen Gemeinde Köln in Ehrenfeld erbaut – im Volksmund „Jüddespidol“ genannt – Grundforderung stand als Inschrift über dem Hauptportal: „Caritati – Pietati“ (Nächstenliebe – Frömmigkeit) – 1942 von der Gestapo geräumt –  1950 bis 1996 Militärkrankenhaus der Belgischen Streitkräfte – 1997 Erwerb des Grundstückes durch die Synagogengemeinde Köln – Errichtung eines jüdischen Wohlfahrtszentrums mit Altenpflegeheim und Kindertagesstätte.

Station 20:

Versöhnungskirche der Evangelischen Kirchengemeinde Ehrenfeld

Versöhnungskirche, Eisheiligenstraße

Gebaut nach den Architekten Dr. Ing. F.W. Bertram und Dr. Ing. Lang, Aachen – Kirchenraum in Form eines Hexagons (Sechseck) – Grundsteinlegung am 07. Juli 1963 – Einweihung am 31. Mai 1964 – Kirchenfenster von der Ehrenfelder Künstlerin Elfriede Fulda gestaltet – Westfenster als Botschaft des Apostels Paulus (Universalität des Heilsgeschehens) – Entwurf von Kanzel, Altar und Taufbecken durch Bildhauer Hans Tobolla, Aachen – 1968 Einbau der Peter-Orgel (Köln) – 1988 Dachsanierung und Erneuerung des Lichtkranzes – 1991 Erweiterung / Umbau des Kirchenraumes (Mehrzweckraum / behindertengerecht) – 1993 Erweiterung der Orgel – 1996/97 Neugestaltung des Vorplatzes.

Station 21:

Barbara-Brunnen

Barbara-Brunnen, Ennenstraße

Barbara BrunnenEhemaliger Brunnen mit einer Plastik der heiligen Barbara von Hans Geier – errichtet 1927/28 von der gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft Ehrenfeld – deren Gründung am 07.03.1899 wurde maßgeblich von Rektor Franz-Peter Schmitz beeinflusst – mit Josef Vasters und Wilhelm Steinkrüger leitete er die Genossenschaft über viele Jahrzehnte – im Volksmund wurden diese drei als „Eisheilige“ bezeichnet – äußerlich wegen ihrer grauen Haare, respektvoll wegen ihrer Verdienste um die Wohnungsversorgung.

Station 22:

Katholische Kirche St. Barbara

Katholische Kirche St. Barbara , Ansgarplatz

Seit 1919 geplant, wurde sie 1928 nach Plänen von K. Colombo als dreischiffige Hallenkirche mit Unterkirche gebaut und konsekriert – Osterleuchter von Toni Zens (1942/43) – 1966 Umgestaltung der Kirche – Altar, Ambo, Sakramentshaus, Taufbecken, Kreuz und Kreuzweg von Sepp Hürten – die Fenster (Orgelfenster) stammen von dem Kölner Künstler Franz Pauli (+ 1971) – Sanierung des Kirchturms (1972) – Verklinkerung  der Turm- und Kirchenschiff- Außenwände (1976).

Station 23:

Takuplatz

Die Namen des Platzes und der umliegenden Straßen erinnern an den „Boxeraufstand“ von 1900 in China – dort war das deutsche Kanonenboot „Iltis“ unter seinem Kapitän „Lans“ im Kampf um das Fort „Taku“ in der Provinz Hope eingesetzt (siehe auch Plakette der Karnevalsfreunde „Ihrefelder Chinesen“ am Takuplatz und in der Lansstraße).

Station 24:

Max- und Moritz-Brunnen (Lenauplatz)

Max und Moritz BrunnenPlatz benannt nach dem österreichischen Dichter Nikolaus Lenau (1802-1850) – Brunnen gestiftet von der Bürgervereinigung Köln-Ehrenfeld – eingeweiht von Oberbürgermeister Theo Burauen am 23.07.1960 – die Brunnenplastik aus Eisenguss stammt von Hein Derichsweiler.

Station 25:

Katholische Kirche St. Peter

Katholische Kirche St.Peter, Subbelrather Straße/ Simarplatz

Grundsteinlegung am 01.10.1899 – Einweihung am 29. Juni 1901 – Gebaut als dreischiffige neugotische Backstein-Hallenkirche nach den Plänen von Theodor Roß – auch „Ehrenfelder Dom“ genannt – Turmhöhe 62 m – 1944 teilweise zerstört – 1948 wiedereröffnet – Kupferarbeiten (ehemaliger Altar, Tabernakel, Ambo, Kreuzweg) von Johann Hoffmann (Köln-Ehrenfeld) aus dem Jahr 1948 – Glasfenster (1978) von Prof. Hermann Josef Baum mit Darstellung der vier Elemente.

Station 26:

Häuser in der Lessingstraße 9 – 25

Wohnbebauung zwischen 1874 und 1895 mit unterschiedlich großen Häusern (Zwei-, Drei- und Fünffensterhäusern) – zwei oder drei Hauptgeschosse hoch – ursprünglich meist im Rohziegelbau – spätere Veränderungen erfolgten ohne großen Aufwand: Bei Aufstockung blieb die frühere Traufe  als Gesims bestehen – Verblendung des Erdgeschosses erfolgte ohne Stuckbeseitigung (Haus Nr. 25). – 1874: Nr. 21 und 23 – 1877: Nr. 9, 11, 13 – 1895: Nr. 19.

Station 27:

U-Bahnhaltestelle Leyendeckerstraße

Wilhelm Leyendecker (1816-1899) : Stadtverordneter in Ehrenfeld und Präsident der Handelskammer – U-Bahnhaltestelle eröffnet am 30. Mai 1992 – Architekt Arnhard Orend – Künstlerische Gestaltung: Atelier Utaz – Darstellung der Grenze zwischen Stadt und Land, vom Industriegebiet bis zur ländlichen Idylle – der Raum hat die Form eines lang gesteckten Gewölbes, dessen Betonoberfläche als Malgrund genutzt wird.

Station 28:

Blau-Gold-Turm im Leo-Amann-Park

Wasserturm im Leo-Amann-Park
Wasserturm im Leo-Amann-Park.

Als technisches Baudenkmal „Wasserturm“ in der Denkmalliste der Stadt Köln ( Nr. 2834) eingetragen – erbaut 1890 – ehemaliges VDM – Gelände (Vereinigte Deutsche Metallwerke ) – restauriert von der Bürgergarde blau – gold von 1904 e.V. – mit Remise, Funduskammer, Gesellschaftsraum und Dachterrasse – fertiggestellt 1988 – Leo – Amann – Park: benannt nach Leo Amman, dem ersten Bezirksvorsteher des Stadtbezirkes Ehrenfeld 1975 – 1981.

Station 29:

Läsche-Nas-Brunnen /Bezirksrathaus

Bezirksrathaus, Venloer Straße 419-421

Läsche – Nas – Brunnen (von Christine Kaul) – 1987 errichtet nach einer Idee des ehemaligen Bezirksvorstehers Franz-Leo Wirtz – erinnert an den Hundefänger Leonhard Lersch (Läsche Nas),

einem Kölner Original – wohnte im Haus Nußbaumerstraße 82 – im Haus Venloer Straße 419-421

sind seit 1985 die Bezirksverwaltung und die Bezirksvertretung des Stadtbezirkes Ehrenfeld untergebracht.

Station 30:

Gedenkstätte für die Opfer des Sonderkommandos Kütter

Gedenkstätte für die Opfer des Sonderkommandos Kütter Ecke Venloer Str. /Schönsteinstraße

An dieser Stelle starben 1944 durch die SS und Gestapo 13 Ehrenfelder und 11 ausländische Bürger – Im Zuge der Ehrenfelder Ereignisse kamen in der Zeit von September 1944 bis Februar 1945 mindestens 62 Menschen im Kölner Raum ums Leben.

Station 31:

Helios-Haus, Venloer Straße 389

Helioshaus
Ehemaliges Verwaltungsgebäude der Helios Elektrizitäts AG

Ehemaliges Verwaltungsgebäude der Helios Elektrizitäts AG – gegründet 1882 – ab 1903 umbenannt in „Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft“ (AEG) – Herstellung von Glühlampen, Wechselstromtransformatoren und Bau von Leuchtfeuern – Treppenhaus zum großen Teil noch original erhalten.

Station 32:

Heliosturm und Rheinlandhalle

Helios-Turm und Rheinlandhalle (hinter Venloer Straße 389)

Helios-Turm
Der Helios-Turm, das Wahrzeichen Ehrenfelds

Der Helios-Turm erinnert an den Bau der Leuchtfeuer durch die Helioswerke u.a. auf Borkum, Kampen/Sylt, Wangerooge und in der Wesermündung – die Rheinlandhalle entstand aus dem großen Maschinensaal der Helios-Werke – Ab 1928 Veranstaltungsort großer Sportereignisse

(Sechstagerennen, Boxen) – nach dem Zweiten Weltkrieg entstand hier der erste Supermarkt Kölns (Eklöh)